MunzHof

Rahel Munz Reitlehrerin · Trainerin A · Erlebnispädagogin
Judentenberg 22
D-88636 Illmensee

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Mobil: +49 (0)151 - 40 60 93 74
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Philosophie

Munzhof Philosophie
Unsere Pferde leben in einem sogenannten Offenstall, das heißt sie können sich im Stall frei bewegen. Dazu gehört ein natürlich befestigter Außenpaddock, der zum Teil überdacht ist. Im Stall haben wir zwei integrierte Boxen. Die Einstreu ist Stroh.

Die beiden Esel haben für sich einen eigenen kleinen Stall, der ebenfalls Zugang zum Paddock hat. Die Pferde haben drei große Weiden zur Verfügung. Je nach Nahrungsangebot wird der Weidegang kontrolliert und reguliert. Im Sommer genießen die Pferde die Nacht zum Grasen und schützen sich am Tag vor Bremsen und Fliegen im Stall. Während der anderen Jahreszeiten halten sie sich die Nacht über vermehrt im Stall auf.

Wir füttern gutes Heu und ab und zu Müsli. Wasser und ein Mineralleckstein sind ständig zur freien Verfügung.
Alle Pferde laufen „Barhuf“, das heißt, sie tragen seit vielen Jahren keine Eisen, dennoch sind sie in regelmäßigen Abständen unter dem professionellen Blick eines Hufschmieds. Entwurmt wird zweimal im Jahr und geimpft wird selbstverständlich nach Vorschrift. Zu unserem großen Glück ist die Tierärztin ein seltener Gast auf unserem Hof.

Für mich sind diese Dinge die Grundvoraussetzungen für ein gesundes Sozialverhalten der Pferde, von dem wir Menschen wiederum profitieren können.

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Zu unserer Anlage gehört außerdem ein gut funktionierender Außensandplatz (15 x 30 Meter), in Planung ist zusätzlich noch ein gedeckter Roundpen.

Unsere anderen Tiere sind nur während der Nacht zum Schlafen in ihren komfortablen Ställen, am Tag können sie über das ganze Gelände wandern und gehen ihren Tagesbeschäftigungen, der Futtersuche, der Gefieder- oder Fellpflege nach oder liegen einfach faul in der Sonne. Die Pferde werden ein bis höchsten zweimal am Tag geritten oder trainiert. So bleibt genügend Zeit fürs Fellkraulen, Spielen, Herumtollen und Fressen.

Die Pferde, Ponys und Esel leben gemäß ihrer Art in einer strengen Hierarchie. Es gibt die Leitstute, die die anderen mit großem Geschick durch Ohrenspiel oder, wenn nötig, auch durch weiter ausladende Bewegungen ihre Grenzen aufzeigt, Streitereien beendet oder die ganze Herde zu einem rasanten Galopprennen oder zum Spielen auffordert.

Wenn die Pferde gemütlich zusammen im Paddock stehen, die Wärme der aufgehenden Sonne genießen und sich gegenseitig das Fell kraulen, entdecke ich, wie sie neue Freundschaften schließen und alte pflegen.

Die Wallache üben sich immer wieder in ihren, für Hengste üblichen, „Hengstspielen“.

Schön, dass sie so trotz der Kastration noch spielen können. Dank dieser artgerechten Haltung können die Pferde selbst ihre Bedürfnisse nach Schutz, Nahrung und sozialem Kontakt befriedigen. So erleben wir Menschen ein entspanntes Tier, ein freundliches, aufgeschlossenes, neugieriges Wesen, das sich gerne auf uns Menschen einlässt und sich für eine gewisse Zeit in unsere „Dienste“ stellt. Oft geschieht das sogar mit Freude und Lust am Mitmachen.

Ich finde das sind gesunde und absolut wichtige Grundvoraussetzungen für all das, was wir von einem Tier erwarten.

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Domestizierte Pferde wollen auch gefordert werden, sonst wird es ihnen schnell langweilig. Eine gute, fundierte Grundausbildung und ständiges Training helfen dem Tier und dem Menschen bei der erfolgreichen Zusammenarbeit.

Wir arbeiten hier mit einem anderen Lebewesen, dessen Sprache komplett anders als die unsere funktioniert, nämlich hauptsächlich auf der Ebene der Körpersprache.

Für ein Pferd sehen wir Menschen aus wie ein Raubtier, unsere Augen sind nach vorn gerichtet, wir haben anliegende Ohren und riechen oft nach „Fleischfresser“.

Für ein hochsensibles Fluchttier wie ein Pferd ist es eine hohe Herausforderung, uns Menschen zu vertrauen. Aber auch für uns Menschen sind Pferde relativ groß und wiegen mehrere hundert Kilogramm. Zudem haben sie flinke Hufe und Zähne, die im Notfall auch zur Verteidigung eingesetzt werden. Die Geschwindigkeit beim rasenden Galopp kann Angst auslösen aber auch eine riesige Faszination bereithalten. Ein größeres Gefühl von Freiheit gibt es für uns Reiter wohl kaum.

Für mich geht es in der Reiterei grundsätzlich um eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Tier und Mensch. Für eine gute Ausbildung sollten wir also die Pferdesprache verstehen. Als das Pferd noch zum Alltag des Menschen gehörte, wurde viel Wissen ganz natürlich über die Generationen hinweg weitergegeben. Heute hat das Pferd eine andere Bedeutung als noch vor 150 Jahren, vom „Sportgerät“ zum Freizeitvergnügen oder Begleiter und Freund. Dabei ist es für mich besonders schön, ein Pferd als einen Freund zu sehen und das ist auch die Grundlage meiner Reitlehre. Wie in vielen Freizeitsportarten ist auch in der Reiterei ein großer Markt sogenannter „Pferdeflüsterer“ entstanden. Ebenso gibt es zahlreiche Bücher zu diesem Thema. Jeder dieser „Gurus“ praktiziert seine eigene Ideologie, wobei sich die verschiedenen Reitweisen, wie z.B. „Western“ oder „Klassisch“ auch zusätzlich unterscheiden. Die Körpersprache der Pferde beleibt aber immer die gleiche, und diese gilt es meiner Meinung nach zu lesen und zu „erspüren“.

Jeder Reiter muss also für sich und sein Pferd den passenden Lehrer finden. Der beste Lehrer aber sind unsere Pferde selbst.

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Die Pferde aber im Gegenzug verstehen unsere menschliche Körpersprache perfekt. Auch lesen sie unseren Seelenzustand und bleiben dabei wertfrei und reagieren immer direkt. Sie kommen nicht einfach gleich auf einen Menschen zu, sondern sie reagieren abwartend aber voller Aufmerksamkeit.

Im Gegensatz zu uns Menschen lebt das Pferd im Ist- Zustand und kann uns Menschen dorthin begleiten. Dabei fühlen wir das Pferd und kommen mit unserem eigenen Fühlen wieder in Kontakt. Es ist ein Wechselspiel, das im Umgang mit dem Pferd erlebt wird.

Auch das Reiten hat ganz viel mit „Fühlen“ und einem leisen Dialog zwischen Mensch und Pferd zu tun. Das Pferd fühlt sehr feine Bewegungen von der Hand des Reiters oder dem Oberschenkel und veranlasst es, sich anders zu bewegen. So können bewusste Bewegungen auch emotionale Erstarrungen lösen.

Es gilt das Pferd in seinen Bewegungen nicht zu stören und sich stattdessen seinen Bewegungen hinzugeben. Dieser Zustand kann durchaus einen meditativen Aspekt haben. Das Pferd und der Reiter bilden in diesem Moment eine Einheit im Hier und Jetzt. Das sind ganz große Glücksmomente.

Der ganze Umgang mit Pferden lebt also von der klaren Körpersprache und der mentalen Verbundenheit. Deshalb ist Reiten nicht nur eine Sache des Talents sondern  Erleben, Lernen, sich auf die Bewegung Einlassen. Das heißt für mich als Reitlehrer beim Training genau diese Fähigkeiten selber auszuüben und bei den Schülern zu fördern. Reiten und der Umgang mit Pferden ist für mich also eine ganzheitliche Lehre, denn Seele, Geist und Körper oder Kopf, Herz und Hand werden dabei angesprochen und in Einklang gebracht.

So erlebt man zum Beispiel beim Reiten ganz natürlich seinen Gleichgewichtssinn und unterstützt durch die verschiedenen Bewegungen die Vernetzung der beiden Hirnhälften. Ebenso wichtig, wie das Reiten selbst, ist der Aufbau einer freundschaftlichen Beziehung zum Pferd. Besonders Kinder können so tiefe emphatische Gefühle entwickeln lernen und im Pferd einen Freund fürs Leben gewinnen.

Jugendliche finden im Pferd oft Trost und ein faires, wertfreies Gegenüber, wenn sie sich ansonsten unverstanden fühlen. Sie kommen beim Reiten ganz natürlich an ihre Grenzen, die aber auch überwunden werden können, um neues Selbstbewusstsein zu gewinnen. Erwachsene können lernen, die Führung zu übernehmen und freundliche Konsequenzen aufzuzeigen, klare Anweisungen zu geben und mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen. Zusätzlich bringt Reiten natürlich auch noch Lebensfreude und Bewegung an der frischen Luft. Ältere Menschen können sich mit dem Reiten eventuell noch einen lebenslangen Traum erfüllen. Das Reiten befreit den Körper von Verspannungen und ermöglicht es, eine schöne Zeit mit einem faszinierenden Wesen zu verbringen.

Bei Pferden stimmen körperlicher Ausdruck und innere Absicht immer überein, Heucheln kennen sie nicht. Möchten wir also vom Pferd als „Leittier“ akzeptiert werden, muss unser körperlicher Ausdruck ebenso zu unserer Absicht passen, hier ist konsequentes Handeln gefordert. Auf keinen Fall aber sollten wir das Pferd unterwerfen. Der Mensch bietet Führung an und gibt dem Pferd als Flucht- und Herdentier Sicherheit und Schutz. Diese klare Führung ist die Basis für gegenseitiges Vertrauen. Treten Probleme auf, ist es wichtig die Lösung dafür zunächst bei sich selbst und nicht beim Pferd zu suchen, häufig handelt es sich nur um Verständigungsschwierigkeiten zwischen Mensch und Tier.
Sicherlich gibt es auch „schwierige“ Pferde, diese sind aber oft so durch falsche menschliche Behandlung geworden, durch falsche Haltungsbedingungen, oder durch Schmerzen. Diese Tiere brauchen erhöhte Aufmerksamkeit, Fachkenntnisse und viel Liebe und Geduld.
Hieraus ergibt sich ein riesiges Übungsfeld für Groß und Klein: Und man kann sich ein Leben lang diesen herzlichen mystischen Lebewesen verschreiben. Die Pferde begleiten uns Menschen seit Jahrtausenden, mit Ihnen eroberten wir die Welt. Pferde bevölkern Mythen, Märchen und Träume, sie begleiten Helden und Götter.

Die Begegnung mit Pferden ermöglicht vielen Menschen die Begegnung mit dem eigenen Ich.

Das Pferd

Das verbindliche Gedächtnis der rhythmische Trab
das Wiehern der Empfindsamkeit der Stolz der Unnahbarkeit
der Galopp der Lüfte der Atem aller Tiere
sind im zarten Wesen erkoren der Venus der Erdentiere.

Das Pferd schenkt heimatliche und ferne Gefühle zugleich und hilft dem Leben, in einen Rhythmus einzukehren.

Mensch + Tier = Wir

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